Justins Geschichte – jung und keine Perspektive

Heute will ich mal von Justin erzählen. Justin war 21 und hatte eine Lehre abgebrochen. Er wohnte noch bei seinen Eltern und litt unter dem Druck, den sie ihm machten. Er solle doch endlich mal was mit seinem Leben anfangen. 

Wie sich herausstellte, machte Justin leidenschaftlich gerne elektronische Musik. Seine Freunde fanden das klasse. Seine Eltern weniger. “Brotlose Kunst”, “damit kann man ja kein Geld verdienen”, “nur dumme Gedanken”, “mach was Gescheites”. 

Als Justin zu mir kam, erkannte ich recht schnell, dass ich einen sensiblen jungen Mann vor mir hatte. Neben dem jugendlichen Schalk blitzte da eine Ernsthaftigkeit durch, die in unserer Gesellschaft jungen Menschen im allgemeinen eher selten zugeschrieben wird.

Ich erfuhr, dass Justin auf seiner Lehrstelle im handwerklichen Bereich gemobbt worden war, weil er sich in das eher derbe Umfeld nicht integrieren konnte und wollte. Das Unverständnis seiner Eltern für sein Hobby machte ihm ebenso zu schaffen wie die Tatsache, dass seine Träume, die er durchaus hatte, ihm mittlerweile selbst unerreichbar schienen. 

Es wurde relativ schnell klar, dass es hier um mehr ging als eine halbwegs gesicherte Zukunftsperspektive. Justin hatte wenig Selbstvertrauen, konnte nur schwer für sich einstehen und hielt sich selbst für ziemlich uninteressant und unfähig. 

Im Verlauf unserer Sitzungen nahmen wir daher zunächst ein komplettes Persönlichkeitsprofil auf, Fähigkeiten, Werte, Einstellungen, Bedürfnisse usw. Und vielleicht zum ersten Mal gewann Justin eine wirklich runde Vorstellung von sich selbst. Dinge, die er für vollkommen unwichtig angesehen hatte, passten plötzlich wie Puzzleteile in ein großes Bild. Möglichkeiten eröffneten sich, die vorher verborgen geblieben waren, Und mit diesem gewachsenen Selbstvertrauen konnte Justin schließlich eine Zukunfstperspektive für sich entwickeln, die zwar nicht direkt seinen Jugendtraum vom großen Musikproduzenten Wirklichkeit werden ließ, aber doch viele seiner Fähigkeiten aufnahm und ihm die Option offen ließ, sein Hobby irgendwann, wenn er dies noch wollte, weiter auszubauen.

Bleibt noch zu sagen, dass die persönlichen Angaben zu Justin natürlich anonymisiert sind. Justins gibt es aber viele. 

Wenn es in Deiner Familie einen Justin gibt, dann konntest Du vielleicht erahnen, dass manchmal die Dinge anders sind, als sie auf den ersten Blick scheinen. Und vielleicht machst Du ihm ja den Vorschlag, ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir zu führen. Entscheiden sollte er das selbst dürfen. Denn das ist der erste Schritt.

Und wenn Du ein Justin sein solltest, dann bist du eingeladen, diesen ersten Schritt zu machen. Du musst nicht wissen was Du willst, nur bereit sein, es heraus zu finden. Den Rest machen wir zusammen.


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