Hypnose – eine wunderbare Sache

Hypnose ist ein ganz wunderbares Werkzeug, um Dir eine Veränderung, Deine ganz persönliche Entwicklung, viel leichter zu machen. Vergiss das meiste, was Du gelesen oder im Fernsehen gesehen hast. Wenn Hypnose für Dich so etwas wie Magie oder Teufelswerk ist, könntest du falscher nicht liegen. Es ist tatsächlich sehr schade, dass viele Menschen eine solche ganz und gar nicht zutreffende Meinung über diese so heilsame Methode haben. Lass mich Dir einfach ein paar Informationen geben, die Dir vielleicht dabei helfen, Hypnose mit anderen Augen zu sehen.

Warum Hypnose?

Hypnose arbeitet mit dem Unbewussten, also mit der Seite von Dir, die all die Gedanken, Gefühle und Handlungen verantwortet, die Du nicht bewusst steuerst. (Wobei vermutlich auch vieles von dem, was Dir als „bewusste“ Entscheidung vorkommt, vorher schon vom Unbewussten entschieden wurde. Für jetzt mag aber die vereinfachte Vorstellung genügen.) Wenn du Dir vorstellst, dass Du beim Gehen für jeden Schritt überlegen müsstest, welche Muskeln Du bewegen musst, damit Du einen Fuß vor den anderen setzten kannst, wirst Du vielleicht verstehen, wie wichtig all die Automatismen sind, die irgendwann, nachdem Du sie einmal gelernt hast, vollkommen im Hintergrund ablaufen. Fahrrad fahren, Klavier spielen, 10-Finger-Schreiben – all das lernen wir einmal und verinnerlichen es dann, so dass es, je nach Übung, irgendwann wie von alleine funktioniert.

Das ist allerdings nicht nur bei derartigen Handlungen so, auch unser sonstiges Verhalten und unsere Gefühle laufen mehr oder weniger so ab. Sicher wirst ja auch Du Situationen kennen, in denen Du immer wieder ähnlich reagierst, Dich über bestimmte Dinge aufregst, bei Prüfungen einen Blackout bekommst oder Dir etwas peinlich ist. Irgendwann in unserer Vergangenheit war dieses Verhalten, auf welche Weise auch immer, dienlich oder es entspricht unseren Werten, Einstellungen und Glaubenssätzen – und so wird es ab dann eben immer wieder eingesetzt. Wichtig dabei ist, dass wir immer von der Annahme ausgehen, dass Dein Unbewusstes eine gute Absicht mit diesem Verhalten verfolgt. Vielleicht will es Dich vor Versagen schützen oder davor, Dich in den Augen anderer zum Affen zu machen.

Nicht alles, was so abläuft, ist für immer stimmig mit unserem aktuellen Leben, manches war es im Prinzip von außen betrachtet nie. So gibt es Menschen, die nicht aus sich heraus gehen können, Spaß haben, albern sein. Sie sehen andere dies tun und wie alle darum herum ein großes Vergnügen dabei haben. Und doch können sie es selbst nicht, weil sie Angst haben, dass alle anderen sie dann für verrückt halten. Ich selbst kann davon ein Lied singen. Logisch scheint das nicht. Und mit konventionellen Mitteln ist es sehr anstrengend, dies zu ändern. Wenn Du schon einmal versucht hast, ein Verhalten bewusst mit Hilfe Deines Verstandes zu ändern, wirst Du das gemerkt haben. Der Grund ist, dass Dein Unbewusstes sozusagen von einem Filter abgeschirmt wird, der all dies, was sich dahinter befindet, vor dem einfachen Zugriff von außen schützt.

Hypnose-Verfahren

In der Hypnose spricht der Hypnotiseur direkt mit Deinem Unbewussten. Dabei geht es nicht darum, Dir einen neuen Weg „einzupflanzen“. Alle für Dich möglichen Lösungen sind bereits in Dir angelegt und andere würdest Du auch gar nicht konsequent umsetzen. Vielmehr geht es darum, Deinem Unbewussten aufzuzeigen, dass das, woran es vielleicht schon sehr lange festhält, gar nicht so zuträglich für Dein heutiges Leben ist, wie angenommen. Und einen Anstoß zu geben, einmal in andere Richtungen zu denken und nach möglichen Lösungen zu suchen.

Hypnosesitzungen können auf vielerlei Weisen ablaufen. Es gibt Hypnosen, wo nur der Hypnotiseur redet und Dir Suggestionen (Vorschläge) gibt. Eine Sitzung kann vollkommen interaktiv ablaufen, d.h. Du bzw. Dein Unbewusstes unterhält sich mit dem Hypnotiseur, der dabei geschickte Fragen stellt, die deinen Denkprozess auf eine bestimmte Weise anregen. Es gibt Verfahren, die Dich zum vermeintlichen ersten Auftreten (Auslöser) eines Problemverhaltens zurück führen oder die Deinen Geist anregen, aufgestaute Emotionen loszulassen (dabei geht man davon aus, dass Problemerinnerungen gewissermaßen in Form von Emotionen gespeichert sind). Es wird in verschiedenen Trancetiefen gearbeitet (Trance ist der Bewusstseinszustand, in dem du dich in Hypnose befindest) und es gibt ganz viele verschiedene Konzepte.

Alle diese Verfahren haben ihre Wirkung, wenn sie richtig angewendet werden, auch wenn es Menschen gibt, die ein Verfahren für allein selig machend halten mögen. Ich halte es für viel wichtiger, dass Du genau das bekommst, was Dir am meisten hilft und was zu Dir passt.

Ablauf einer Sitzung

Wie läuft nun so eine Hypnosesitzung ab? Nach einem mehr oder weniger langen Vorgespräch wird Dich der Hypnotiseur mittels einer bestimmten Wortwahl und Art zu sprechen, gelegentlich auch mit leichten Berührungen, manchmal auch mit Musikuntermalung, in eine Trance führen. Die kannst Du Dir so ein bisschen wie den Zustand vorstellen, wenn Du ganz in ein Buch oder einen Film versinkst und alles um Dich herum vergisst (naja, vergessen wirst Du es nicht wirklich, es wird halt vollkommen unwichtig). Dein Fokus geht mehr nach innen, Deine Atmung wird sich verändern und in der Regel wirst Du sehr ruhig werden. Dabei bekommst Du das mit, was der Hypnotiseur sagt. Und Du solltest loslassen. Ein bisschen Vertrauen gehört dazu, sonst wird es nicht funktionieren. Aber das hast Du ja sicher auch in deinen Arzt, wenn er die Pillen verschreibt, deren Inhalt Du nicht mal aussprechen kannst, nicht wahr.

Nach der Einleitung, die unterschiedlich lange dauern kann, beginnt dann die inhaltliche Arbeit. Und danach wird Dich der Hypnotiseur mit passenden Worten wieder aus der Trance geleiten. Und keine Angst, selbst wenn Du, aus welchen Gründen auch immer, plötzlich alleine da sitzen würdest, Du kannst nicht in der Trance hängen bleiben. Nach einer Weile wirst Du diesen Zustand auch ganz von selbst wieder verlassen, oder aber er geht in einen Schlaf über und Du wachst danach ganz normal auf. Unser Gehirn wechselt viele Male am Tag den Bewusstseinszustand und kann sehr gut damit umgehen.

Wie viele Sitzungen sind nötig?

Die Frage, wie viele Sitzungen notwendig sind, wird sehr häufig gestellt. Leider lässt sich dies im Vorfeld nicht genau sagen. In der Regel wirkt Hypnose, verglichen mit anderen Verfahren, sehr schnell. Allerdings darfst Du es dir nicht so vorstellen, als würde da ein Schalter umgelegt und plötzlich ist alles anders. Vielmehr werden innere Prozesse angestoßen, die in Dir auch nach der Sitzung weiter wirken. Wie schnell und in welchem Umfang Dein Geist dies umsetzt, ist sehr individuell. Manchmal gibt es Dinge, die erst im Zuge des Anstoßens oder der Umsetzung dieser Prozesse zutage treten. Blockaden oder Zusammenhänge, die vorher nicht offensichtlich waren (auch Dir nicht), möchten dann vielleicht zuerst bearbeitet werden. Dein Unbewusstes wird genau das tun, was für Dich in diesem Moment richtig ist. Und es wird sich genau die Zeit nehmen, die es dafür braucht.

Du kannst Dir Dein Gehirn bildlich vorstellen als eine riesen Ansammlung von Datenautobahnen, Straßen, Wegen und Trampelpfaden. Das, was Du möchtest, hat vielleicht im Moment nur einen Trampelfad zur Verfügung. Und der muss erst ausgebaut, die bisherige Autobahn aber gleichzeitig rückgebaut werden. Denn diesen bisherigen Weg willst du ja gerade nicht mehr nehmen. Was durch die Hypnose angeregt wird, ist genau dieser Umbau (der auch wörtlich zu nehmen ist, es passiert tatsächlich auch physisch etwas in deinem Gehirn).

Geht das bei mir?

Wenn Du Hypnose einmal erleben möchtest, ohne gleich etwas zu bearbeiten, kannst Du dies in Form einer Entspannungshypnose oder Schnupperhypnose tun. Dabei wirst Du in Trance geführt, kannst diesen Zustand (der für die meisten Menschen sehr angenehm ist) ein bisschen genießen und wirst dann wieder heraus geführt. Für manche Menschen kann dies ein bisschen die Unsicherheit nehmen.

Hypnotisierbar ist übrigens fast jeder. Bei manchen Menschen geht es schneller, bei anderen dauert es vielleicht etwas länger. Und wenn Du es zulässt, wird es auch bei Dir funktionieren. Wie ich oben schon sagte, hat Hypnose etwas mit Vertrauen und Loslassen zu tun. Wie ein Kollege gerne sagt: Hypnose ist wie Tanzen. Und ein wenig musst Du Dich halt führen lassen und Dich darauf ein lassen. Dafür darfst Du danach das wunderbare Gefühl genießen, Dir etwas wirklich Gutes getan zu haben. Und Dich von all den Veränderungen überraschen lassen, die Dein Leben bereichern werden.


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    2 Kommentare zu „Hypnose – eine wunderbare Sache“

    1. Vielen Dank für den Beitrag zur Hypnose. Meine Tante überlegt, eine hypnotherapeutische Grundausbildung zu machen, da sie viele gute Erfahrungen mit der Hypnose gemacht hat. Gut zu wissen, dass der Hypnotiseur während der Hypnose mit dem Unbewussten des Patienten spricht und dabei versucht, einen neuen Weg „einzupflanzen“.

      1. Kleine Korrektur: Es geht natürlich auusdrücklich nicht darum, dem Kienten bzw. Patienten einen neuen Weg „einzupflanzen! 🙂

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