Die Grenzen sind im Kopf. Oder?

Sicher hast Du in vielen Zusammenhängen deine ganz persönlichen Grenzen. Angefangen von denen des guten Geschmacks bis hin zu denen der Belastbarkeit, des Muts, der Hilfsbereitschaft oder des Verständnisses für Dich selbst und andere. Gleichzeitig wirst Du an allen diesen Stellen Menschen kennen, deren Grenzen viel enger oder viel weiter gesteckt sind. Woran liegt das?

Erziehung, Erfahrungen, Glaubenssätze, Angst, äußere Umstände, gesellschaftliche Zwänge, körperliche Einschränkungen und vieles andere mehr fällt mir da jetzt ein. Mache doch einmal einen Versuch und denke darüber nach, was für Dich die Gründe für einige Deiner persönlichen Grenzen sind. Und bei den Gründen, die vermeintlich außerhalb Deines Einflusses liegen, denke ein zweites Mal nach. Was wäre wenn Du Dich über diese Einschränkungen hinweg setzen würdest? Was wäre das schlimmste zu erwartende Ergebnis? Und was das beste? Gibt es einen Weg dazwischen?

Grenzen engen einerseits ein, aber sie bieten auch Schutz. Wo wir auf der einen Seite manchmal zu enge Grenzen haben, gibt es auch Stellen, wo mehr Abgrenzung gut täte. Das wissen ganz besonders Menschen, die sich beständig für andere aufopfern oder den Punkt erreicht haben, wo ein Persönlichkeitsanteil von ihnen schlicht die Notbremse gezogen hat. Stichworte wie Burnout, Herzinfarkt oder Depression seien hier stellvertretend genannt. Grenzen haben also auch eine Funktion des Für-Sich-Sorgens.

Wie gehst Du mit deinen vorhandenen um und siehst Du in Deinem Leben Situationen, wo Du Dir vorstellen kannst, dass Du neue setzen solltest, es aber nicht tust? Experimentierst Du mit deinen Grenzen oder nimmst Du sie hin? Was haben sie mit der Definition Deiner Persönlichkeit zu tun? Wärst Du noch die gleiche Person, wenn Du Deine Grenzen änderst? Welche Auswirkungen haben sie für Dich? Welche Rolle spielen Deine Grenzen für die Wahlmöglichkeiten, die Du im Leben hast?

Ganz viele Fragen und, wie ich meine, auch ganz viele Verknüpfungen zu anderen Bereichen der persönlichen Entwicklung und der eigenen Persönlichkeit. Und weil Du jetzt vielleicht wissen möchtest, wie ich das sehe: In meiner Welt sind es er und sie und Du und ich, die letztlich Herrscher/in über ihre eigenen Grenzen sind. Kurz gesagt: Die meisten Grenzen sind im Kopf. Ich bestimme selbst über mein Leben. Ich bin der einzige, der meine Grenzen setzen, erweitern, enger machen oder auch einreißen kann. Dazu ist es ausgesprochen nützlich, mich z.B. mit meinen Glaubenssätzen und meinen Ängsten zu befassen. Und meine Kreativität und meine Flexibilität zu fördern, weil, was besonders spannend ist, ich kann diese Grenzen auch flexibel gestalten, also abhängig von anderen Dingen immer wieder neu entscheiden, wo ich sie in diesem Moment brauche. Und nein, ich bin dann nicht mehr derselbe, irgendwie. Aber wer weiß, vielleicht ist das ja der oft gesuchte Sinn des Lebens – einfach nicht stehen zu bleiben, sondern die Möglichkeiten auszureizen.

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