Die Macht der Gefühle ist groß – aber wer macht deine Gefühle?
Wenn du hundertprozentig davon überzeugt bist, dass andere Menschen oder die äußeren Umstände für deine Gefühle verantwortlich sind und nicht ein bisschen bereit bereit bist, darüber nachzudenken – dann brauchst du hier nicht weiter zu lesen. Weil du am Ende wahrscheinlich eh nur sagen würdest: „So ein Blödsinn!“.
Wenn du schon gemerkt hast, dass es vielleicht doch ein bisschen anders läuft, mag ich gerne meine Gedanken mit dir teilen und möglicherweise decken sie sich ja an der einen oder anderen Stelle mit deinen, oder du hast Lust, dich mit mir darüber auszutauschen.
Ich lebte lange in einer Welt, in der alles von außen gesteuert schien. Glück, Pech, Freude, Ärger – abhängig von anderen und eben einfach da, wenn andere etwas taten, eine bestimmte Situation eintrat oder das Wetter besonders schlecht oder besonders gut war. Selbst die Freude über etwas, was ich tatsächlich sehr gerne machte, konnte ich eigentlich erst richtig leben, wenn andere mir bestätigten, dass ich das gut gemacht hatte.
Ich erinnere mich, dass ich schon in meiner Schulzeit sehr gerne schrieb. Damals überwiegend Science Fiction Geschichten, später dann mehr Tiefsinniges und Gedichte. Ich konnte mich wirklich lange zurück ziehen und an meinen Texten basteln. Und ja, heute würde ich sagen, das hat mir Spaß gemacht. Es war mir ohne Rückmeldung anderer aber nichts wert, es trug mich nicht. Heute mag ich auch gerne Rückmeldung haben über Dinge, die ich schreibe. Ich kann es aber auch ganz einfach genießen, das, was mir durch den Kopf geht, zu Papier (oder Bildschirm) zu bringen. Ganz unabhängig davon, was andere sagen.
Dabei fällt mir noch eine Geschichte ein. Um das Jahr 2000 machte ich Urlaub an der Westküste der USA. Und war dabei auch einige Tage in Seattle und Portland, Oregon. Und es war reichlich feucht dort. Für meine Verhältnisse ein Mistwetter. Und für mich ganz sicher ein Grund für schlechte Laune. Das ging aber nicht. Weil die Menschen dort überwiegend ganz merkwürdig mit der Situation umgingen. Sie waren gut gelaunt.
Wer ist für meine Gefühle verantwortlich? Ich brauchte lange, um zu verstehen, dass das letztlich nur eine einzige Person ist. Nämlich ich selbst. Ich kann die Menschen und die DInge um mich herum nicht ändern, zumal nicht kurzfristig. Und ich kann entscheiden, wie ich damit umgehe. Ich kann es zulassen, dass ich mir schlechte Gefühle mache, weil es regnet oder jemand anders schlechte Laune hat. Oder ich kann es registrieren und entscheiden, dass ich es mir gerade lieber gut gehen lassen möchte. Ich kann die passende Kleidung anziehen und trotzdem raus gehen oder mir einen Tee kochen und ein Buch lesen. Ich kann die Situation mit der anderen Person verlassen oder kommunizieren, dass das jetzt einfach nicht mein Gefühl ist, das von dem anderen kommt. Es gibt viele Möglichkeiten. Mir schlechte Gefühle zu machen ist eine davon, und auch die darf ich ab und an nutzen, wenn mir danach ist. Es ist aber meine Entschedung.
Seit meinem damaligen Urlaub kann ich übrigens Regenwetter sogar ab und an genießen. Und wenn es mich mal stört, denke ich an die schöne Zeit und wie ich mich dort gefühlt habe. Wie könnte ich da über längere Zeit schlechte Laune haben?
Was das Schreiben angeht, das Genre hat sich im Laufe der Zeit immer wieder geändert, Die Freude daran ist aber immer größer geworden. Und Irgendwann werde ich ja vielleicht alles, was ich im Laufe der Zeit so verbrochen habe, einfache einmal sammeln und ein Buch daraus machen, wer weiß.
Vielleicht hast du ja das eine oder andere wieder erkannt. Und ich weiß natürlich nicht, wie du das siehst mit den Gefühlen. Jedenfalls, wenn du noch ein wenig Hilfe brauchst auf deinem Weg zu einem wirklich selbst bestimmten Leben, stehe ich dir gerne im Rahmen eines persönlichen Coachings oder einer meiner Workshops zur Verfügung. Oder wir plaudern einfach mal ein wenig bei einer anderen Gelegenheit.
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